Cristina Rízquez, die Pastoalreferentin ist und zölibatär in ihrem Beruf lebt, gehört zu unserer Gemeinschaft und erzählt uns von ihrer Erfahrung:
Unter dem Motto: „Strahle Licht in unsere Zeit“, waren wir drei Tag in der Gemeinde unseres Diözesanpriesters André Sühling unterwegs und mit vielen, unterschiedlichen Menschen, im Kontakt. Wir wollten als Kirche nahe bei den Menschen sein. So kamen wir mit Leuten auf einem Marktplatz ins Gespräch, besuchten Menschen der Gemeinde, ermutigten Studierende des Overberg Kollegs, „Good news“ (Gute Nachrichten) zu finden und zu formulieren und gestalteten die Gottesdienste vor Ort mit neuem geistlichen Liedgut und „Murmelgruppen“, in denen die Gottesdienstteilnehmenden sich darüber austauschten, was es für sie bedeutetet: „Gottes Kinder zu sein“.
Für mich persönlich bedeuteten diese Tage, aus meiner Komfortzone heraus- und auf fremde Menschen zuzugehen, was mir gar nicht so leicht fällt.
Doch die Erfahrungen waren überraschend. Die „Good News“, guten Nachrichten, die die Studierenden des Kollegs aufschrieben, haben mich wirklich beeindruckt. Da konnte man lesen: „Meine kleine Schwester ist eine gute Nachricht für mich“, oder, „Ich habe eine Wohnung gefunden“, „ein Jahr Drogenabstinenz“ oder auch „Ich habe meine große Liebe gefunden“. Mit manchen Studierenden ergaben sich auch tiefe Gespräche über das, was sie gerade bewegte, ermutigte und auch ernüchterte. Ihr Vertrauen, das sie uns entgegenbrachten, fand ich gar nicht selbstverständlich.
Auch die Erfahrungen bei den Hausbesuchen, die vorher seitens der Gemeinde angekündigt worden waren, waren sehr vielfältig. Manchmal gab es Gespräche an der Haustür oder ein lächelndes- „Dankeschön, aber leider habe ich jetzt keine Zeit“. Doch irgendwie war ich mir sicher, dass ihnen diese kurze Begegnung und das echte Interesse an ihnen, gutgetan hatte. Ein besonders langes Gespräch mit einer Frau, die uns in ihre Wohnung gebeten hatte, ging mir noch lange nach. Am nächsten Tag traf ich sie in einer unserer besonders gestalteten Messen wieder. Sie sagte mir: Ich möchte Ihnen für den Besuch gestern danken. Ich konnte im Gespräch mit ihnen auftanken und fühle mich jetzt gestärkt.“ Darüber habe ich mich gefreut aber war gleichzeitig beschämt, da wir ja nichts Besonderes getan hatten. Wir hatten ihr nur Zeit und unsere Zuwendung geschenkt, nichts Besonderes, oder doch?
Es brauchte Mut, um auf die fremden, unbekannten Menschen zuzugehen, aber jede Begegnung hat mich sehr bereichert. Dazu war ich nicht alleine unterwegs, sondern in Gemeinschaft. Wir haben uns gegenseitig bestärkt und ergänzt, ganz so wie die Jüngerinnen und Jünger damals, die Jesus auch zu zweit aussandte.
Es war eine tolle Erfahrung! Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder mit dabei! Du auch?